Armenien – Türkei

Die beiden Kontrahenten werden ein unterhaltsames und produktives Spiel liefern

Armenien und die Türkei sind in dieselbe Gruppe wie Kroatien, Lettland und Wales gelost worden. Die Wettquoten der Buchmacher bestätigen, dass es sich hier um zwei Favoriten für das Hauptturnier handelt. Doch die Türken sorgen in fast jeder anderen Qualifikationsrunde für unangenehme Überraschungen bei ihren Fans. Bei der bevorstehenden Begegnung in Eriwan spielen auch sozio-politische Faktoren eine Rolle, die auf große Spannungen zwischen den Ländern hindeuten. Dies könnte den Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Die Analysten des Fachportals transfermarkt schätzen den gesamten türkischen Kader zehnmal teurer ein als den armenischen - 297,5 Millionen Euro gegenüber 31,45 Millionen Euro. Auch die Positionen der beiden Länder in der FIFA-Rangliste sind sehr unterschiedlich. Die Türken liegen derzeit auf Platz 44, während Armenien auf Platz 95 steht. Vor der Begegnung am Samstag wurden die Gäste von den Buchmachern mit einer Quote von 1,43 als klarer Favorit auf den Sieg gehandelt. Nach dem enttäuschenden Abschneiden in der Nations League im vergangenen Jahr hat der armenische Fußballverband seinen Cheftrainer entlassen. Aleksandr Petrakov, der ehemalige Trainer der Ukraine, der erst vor zwei Monaten auf den neuen Posten berufen wurde, soll die Mannschaft nun aus der Liga C herausführen und zur kontinentalen Meisterschaft führen. Petrakov hat das armenische Team zu einem sehr günstigen Zeitpunkt übernommen, denn schlechter kann die europäische Mannschaft nicht abschneiden. Ob die armenische Mannschaft in der Lage sein wird, sofort neu zu beginnen, ist eine offene Frage. Aber der Heimvorteil und die Entschlossenheit, den Gegner auszuspielen, werden am Samstag hilfreich sein. Die Türken haben in den letzten Jahren ein beachtliches Spielniveau erreicht. In der WM-Qualifikation wurden sie Zweiter hinter den Niederlanden, bevor sie in den Playoffs gegen Portugal unterlagen. In der letztjährigen C-Nationenliga belegte die Mannschaft von Stefan Kunz in ihrer Gruppe mit Luxemburg, den Färöer-Inseln und Litauen den ersten Platz und startet damit in der Liga B. In den letzten dreizehn offiziellen Spielen und Freundschaftsspielen haben die Türken elfmal mindestens drei Tore erzielt. Es ist unwahrscheinlich, dass das Spiel in Eriwan diese Statistik ändern wird.