Österreich – Frankreich

In den letzten sechs Spielen Österreichs wurden mehr als 2,5 Tore erzielt. Wird es gegen Frankreich so weitergehen?

Österreich trifft am Freitag, den 10. Juni, zu Hause auf Frankreich. Der amtierende Weltmeister hat bisher überrascht. Auf eine Heimniederlage gegen Dänemark folgte ein Unentschieden gegen Kroatien. In der Schlussphase fehlte es erneut an Konzentration. Frankreich lag das ganze Spiel über in Führung, kassierte aber in der 83. Minute den Sieg. Ein Scheitern in Österreich würde den Weg ins Finale der Nations League bereits versperren. In der Heimat wächst der Druck auf Deschamps. Die Mannschaft ist bei der EURO gescheitert und hatte dann in der WM-Qualifikation Probleme. Dennoch verfügt die Mannschaft über die beste Auswahl an Spielern in Europa. Mbappe hat das Spiel gegen Kroatien verpasst, könnte aber dieses Mal dabei sein. Österreich läutet eine neue Ära für Ralf Rangnick ein. Der renommierte Spezialist legte einen überzeugenden Start hin - er besiegte Kroatien. Es folgte eine minimale Niederlage gegen Dänemark, allerdings mit spektakulärem Spiel. Rangnicks Prinzipien sind sofort erkennbar. Die Mannschaft scheut sich nicht, hohes Pressing einzusetzen. Diese Vorgehensweise hat ihre Vor- und Nachteile, führt aber viel häufiger zu einem Spiel im Zweikampf. Die Dänen verstanden es, sich dem österreichischen Druck zu entziehen. Gleichzeitig gab es aber auch Momente, in denen Fehler sehr nahe lagen. Österreich wird gegen Frankreich nicht auf ein riskantes Spiel verzichten, auch wenn gewisse Anpassungen in Richtung Vorsicht noch möglich sind. Rangnick hat sich bei Manchester United als sehr pragmatisch erwiesen. Ein weiterer Punkt ist, dass der Trainer in Österreich viel mehr Kontrolle über die Umsetzung von Ideen hat. Alle Spieler folgen bedingungslos den Anweisungen. Die Buchmacher sehen Frankreich zu Recht als den klaren Favoriten. Die Quoten liegen bereits bei 1,80. Österreich wird sogar leicht unterschätzt. Die Gesamtquoten werfen jedoch einige Fragen auf. Das Spiel könnte durchaus ertragreich sein. Österreich hat unter Ragnick fünf Tore gegen zwei Top-Ten-Teams erzielt. Frankreich hat nach den letzten Begegnungen erhebliche Probleme in der Defensive. Die Mannschaft hat in der Qualifikation viele Gegentore kassiert, und in einem Freundschaftsspiel gab es ein Gegentor von Südafrika. Die Position im Turnier zwingt Frankreich dazu, Risiken einzugehen und nach vorne zu spielen. Das Spiel könnte uns durchaus mit Toren erfreuen. Es gibt mehrere Faktoren, die dafür sprechen: Der hohe Pressingdruck Österreichs, die Motivation Frankreichs und die Risikofreudigkeit der beiden Kontrahenten. In den letzten sechs Spielen Österreichs wurden mehr als 2,5 Tore erzielt.